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Das Geheimnis von La Bastide BlancheOverlay E-Book Reader

Das Geheimnis von La Bastide Blanche

Ein Provence-Krimi | Mary L. Longworth

E-Book (EPUB)
2019 Aufbau Digital; Viking Penguin, New York
Auflage: 1. Auflage
336 Seiten
ISBN: 978-3-8412-1589-5

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Kurztext / Annotation

Das Geisterhaus in der Provence.

Der weltberühmte Schriftsteller Valère Barbier zieht in sein neues Haus, Bastide Blanche, ein altes romantisches Anwesen in der Provence. Doch schon bald merkt er, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht. Er verbringt keine einzige ruhige Nacht in seinem neuen Zuhause. Als sein Stiefsohn entführt wird, holen Barbier die Geister der Vergangenheit ein, und er muss sich mit alten Geheimnissen auseinandersetzen. War wirklich ein Unfall die Ursache für den Tod seiner Frau Agathe?

Antoine Verlaque, Marine Bonnet und Bruno Paulik begeben sich wieder auf eine unheimliche Spurensuche.



Mary L. Longworth lebt seit 1997 in Aix-en-Provence. Sie hat für die 'Washington Post', die britische 'Times', den 'Independent' und das Magazin 'Bon Appétit' über die Region geschrieben. Außerdem ist sie die Verfasserin des zweisprachigen Essay-Bandes 'Une Américaine en Provence'. Sie teilt ihre Zeit zwischen Aix, wo sie schreibt, und Paris, wo sie an der New York University das Schreiben lehrt.

Im Aufbau Taschenbuch sind ihre Kriminalromane »Tod auf Schloss Bremont«, »Mord in der Rue Dumas«, »Tod auf dem Weingut Beauclaire«, »Mord auf der Insel Sordou«, »Mord im Maison Cézanne«, »Tod am Cours Mirabeau« und »Das Geheimnis von La Bastide Blanche« lieferbar.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1. Kapitel
New York City, 22. September 2010

Justin Wong war in New York City aufgewachsen, aber noch nie hatte er die Stadt so rasch und zielbewusst durchquert wie an diesem Nachmittag. Ihm schien, er könnte fliegen. Erst vor sieben Jahren hatte er die Fakultät für Geisteswissenschaften der New York University absolviert. Und heute, als Angestellter eines großen Verlages, wenn auch nur als kleiner Lektoratsassistent, war er drauf und dran, einen der berühmtesten Schriftsteller der Welt kennenzulernen. 1982: Prix Goncourt. 1986: Ritter der Französischen Ehrenlegion. 1987: auf der Shortlist für den Nobelpreis. Millionen verkaufter Bücher, Übersetzungen in 42 Sprachen. Justin blieb kurz stehen. Die Hände in die Hüften gestützt und leicht vornübergebeugt, rang er nach Luft. Vermassele es nicht, ermahnte er sich. Dieser Deal muss gelingen. Dann vergeben dir Dad und Mom vielleicht, dass du nicht Medizin studiert hast.

Er richtete sich auf und warf einen Blick auf sein Spiegelbild in einer Schaufensterscheibe. Mittelgroß, schlank, das pechschwarze Haar frisch geschnitten. Für diesen Abend war er in nagelneue Sachen geschlüpft (Chinos, ein frisch gebügeltes weißes Baumwollhemd und, um besonders flott zu wirken, eine blau-grün karierte Weste und dazu elegante blaue Lederhalbschuhe, die selbst im Ausverkauf noch zu teuer waren). Er war bereit.

Am Flatiron bog er ab und wurde immer langsamer, je näher er der East Twentieth Street kam. Er kannte die Gegend gut, mit ein paar Freunden besuchte er ab und zu einen billigen Jazzklub in der Nähe. Die Verlegerin hatte Justin zu sich gerufen, um über den Ort dieses Treffens zu beraten. Sie entschieden sich für ein Restaurant, das für seine Küche und sein reiches Angebot an französischen Weinen berühmt war. Man wusste, dass dieser Autor Wein und Zigarren schätzte. Justin mochte beides, aber nicht deshalb hatte man ihn für diese Begegnung ausgewählt. Eigentlich hätten der Verlagsdirektor oder die Verlegerin persönlich hingehen müssen. Doch der große Autor selbst hatte ausgerechnet ihn, Justin, ausgewählt. Von dessen Anwalt ging ein Brief auf altmodischem Papier mit Prägedruck in New York ein. Justin schritt jetzt langsamer aus, denn er war eindeutig zu früh. Ein breites Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er sich zum millionsten Mal die Sätze ins Gedächtnis rief: »Mein Mandant, Valère Barbier, möchte Mr. Justin Wong, einen Angestellten Ihres hoch geschätzten Verlages, treffen. M. Barbier wird im September für drei Tage nach New York kommen. Merci beaucoup. Maître Guillaume Matton, 15 avenue Hoche, 75008, Paris.«

Der Brief war eine Überraschung für Justin ebenso wie für die Verlegerin, die ihn sofort zu sich befahl. (In dem großen Haus war er ihr noch nie begegnet.) »Haben Sie Barbiers Anwalt, diesen Maître Matton, etwa angerufen?«, fuhr sie ihn an und schritt aufgebracht in ihrem Büro hin und her. »Woher kennt er Ihren Namen? Sie können doch nicht einfach mit weltberühmten Autoren in Kontakt treten, ohne Ihre Vorgesetzte zu fragen!« Sie war hochrot im Gesicht, fast so rot wie die Chanel-Jacke, die sie trug. Justin schaute zu Boden, krampfhaft bemüht, ein Grinsen zu verbergen. Das kam wie von selbst, wenn ihm etwas Angst machte. Er wurde immer kleiner in dem Ledersessel, die schwitzenden Handflächen auf die Oberschenkel gepresst. Er musste das irgendwie erklären. Denk nach. Welche Verbindung besteht zu diesem französischen Schriftsteller? Er hatte ein Jahr an der Pariser Außenstelle der New York University studiert, aber in dieser Zeit kein einziges Buch von Valère Barbier gelesen. Die französischen Mädchen hatten ihn viel mehr interessiert. Außerdem hatte Barbier damals gerade das Genre gewechselt, was seine Kritiker entrüstete, ihm aber nur noch mehr Leser einbrachte.

Clothilde hatte diesen Vorgang für einen schlechten Witz gehalten. »Das ist so typisch für uns!«, rief sie bei einem Bier im Quartier Latin u