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Oceana

Die Wasserträumerin von Venedig | Eine magisch-zauberhafte Geschichte über und unter Wasser | Andrea Schütze

E-Book (EPUB)
2024 Planet! In Der Thienemann-esslinger Verlag Gmbh
211 Seiten; ab 10 Jahre
ISBN: 978-3-522-65556-9

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Kurztext / Annotation
Unzählige Brücken, verwinkelte Gassen und das Meer direkt vor der Tür: Das ist Venedig. Oceana liebt alles an ihrer Heimatstadt - außer das Wasser! Sie hat panische Angst davor und kann sich nicht erklären, warum eigentlich. Eines Tages entdeckt Oceana ein altes Familiengeheimnis, das ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Sie hat eine geheime Kraft, die in enger Verbindung mit dem Meer steht. Hat sie diese Gabe etwa von ihrer Mutter geerbt? Oceana begibt sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit und findet dabei einen Schatz, der kostbarer ist als alles, was sie sich jemals erträumt hat. Eine magische Geschichte für alle Kinder ab 10Jahren, angesiedelt im zauberhaften Setting Venedig. Liebevoll, spannend und mitreißend nimmt einen die Erzählung mit auf eine zauberhafte Suche - eine Suche nach Freundschaft, Familie und Abenteuern.

Andrea Schütze hat in ihrer Kindheit so ziemlich alle Hobbys ausprobiert, die man sich nur vorstellen kann. Irgendwann ist sie beim Lesen geblieben und schreibt deshalb auch so gerne selber Bücher. Sie hat einen Gesellenbrief als Damenschneiderin, ein Diplom als Psychologin, aber kein Seepferdchenabzeichen. Mit ihren Töchtern lebt sie in einem rosaroten Haus mitten im Schwarzwald. In der Nähe gibt es eine Stelle, an der man gleichzeitig in Deutschland, Frankreich und der Schweiz stehen kann - vorausgesetzt natürlich man hat drei Beine.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 1

»Nicht alles auf einmal, Sporco. Und vom Teilen hast du auch noch nix gehört, was?«

Oceana stupst die Ratte beiseite, damit die zwei Tauben auch noch etwas von den Bröseln abbekommen, die sie ihnen gerade aufs Fensterbrett gekrümelt hat. Sporco, was Dreck auf Italienisch heißt, ist Oceanas schwanzlose Zimmerratte. Gemeinsam mit Marco und Polo, den Tauben, die regelmäßig zum Nachmittagskekse-Essen vorbeikommen, macht sie sich über die Krümel her.

»Alsch ob die beiden esch nötig hätten, hierher tschum Eschen tschu kommen«, mault Sporco schmatzend. »Für Tauben isch Venedig doch wie scho ein All-you-can-eat-Buffet.« Sporco versucht unauffällig, die Tauben beiseite zu schieben.

Gurrend schlagen sie mit den Flügeln, um nicht vom Fensterbrett zu fallen.

»Geht's noch?«, gurrt Marco erbost und erkämpft sich wieder seinen Platz auf dem Sims.

»Hält dich keiner davon ab, nach draußen zu gehen und dir selbst Futter zu suchen, Sporco«, murrt Polo und versucht, den letzten Krümel zu ergattern.

»Hört auf, euch zu streiten«, mahnt Oceana sanft. »Es ist genug für alle da. Hier, ich teile noch einen mit euch«, sagt sie und stopft sich die andere Hälfte des Buranelli in den Mund. »Und ihr zwei lasst Sporco mit dem Thema 'Rausgehen' in Ruhe. Ihr wisst doch, dass er noch eine Weile braucht, bis er sich wieder traut. Und ihr wisst auch, warum.«

Die Tauben ruckeln betreten mit dem Kopf. Oceana hat ja recht. Als sie Sporco eines Tages mit nach Hause brachte, war er mehr tot als lebendig und es hat Wochen gedauert, ihn wieder aufzupäppeln und die Wunde am Schwanz zu behandeln.

»Scusa«, sagt Marco brav.

»Scusa«, schließt sich Polo an.

»Kein Ding«, erwidert Sporco, denn er ist nie lang beleidigt oder schlecht gelaunt.

Oceana grinst. Manchmal kommt sie sich vor wie eine Mutter, die einen Geschwisterstreit schlichten muss. Aber zum Glück vertragen sich die drei in der Regel prima.

»So, ihr Lieben, der Zucker hat echt geholfen. Sicherheitshalber essen wir noch einen, okay?« Oceana fischt einen weiteren der S-förmigen Kekse aus der Dose. »Bin schon ganz zittrig gewesen. Aber, seht ihr, der Stein sitzt trotzdem perfekt.«

Sie hält die Bastelarbeit hoch, an der sie gerade herumgetüftelt hat. Es ist eine venezianische Halbmaske aus Pappmaschee, die Oceana bemalt hat. Winzige filigrane Muster in Gold ziehen sich über die Wangenpartie. An Stirn und Schläfen wippen lange Federn in kräftigen Rot-, Gelb- und Orangetönen. Rund um die Augenaussparungen hat sie funkelnde Kristallsteinchen gesetzt und an der Nasenwurzel blitzt ein großer roter Diamant, der im Licht der tiefstehenden Sonne strahlt, als sei er tatsächlich ein kostbarer Rubin und nicht nur ein Bastelstein aus Plastik.

»Der Feuervogel ist fertig!«, schmettert Oceana und schwenkt die Maske hin und her, damit Bewegung in die Federn kommt. »Also wenn das nicht wie Flammen aussieht, weiß ich auch nicht. Dann wollen wir doch mal 'ne Runde Touris beglücken ...«

»Ist wirklich absolut toll geworden, Ozzy«, lobt Sporco, und Marco und Polo ruckeln bestätigend mit dem Kopf.

Ein Lächeln huscht über Oceanas Gesicht. Dann schiebt sie den Stuhl vom Schreibtisch zurück, der direkt unter dem schmalen Fenster steht. Wenn sie wollte, könnte sie ihn ganze acht Meter zurückschieben, bis er an der Zimmertür anstoßen würde. Denn Oceana lebt nicht nur in einer der magischsten Städte der Welt, sondern, fast wie zum Ausgleich, auch in einem Kinderzimmer mit dem bescheuertsten Grundriss, den sich jemals jemand ausgedacht hat. Obwohl ausgedacht das falsche Wort ist, da Oceanas Haus vor vielen Jahren wohl mehr oder weniger durch Zufall entstanden ist. Als der riesige Palazzo Grimani, der das Vorderhaus einer ganzen Straße bildet, und in dem heute ein Museum untergebracht ist, entstand, mauerte man kurzerhand eine störende Gasse zu, die damals zum