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Ophelia Scale - Die Welt wird brennenOverlay E-Book Reader

Ophelia Scale - Die Welt wird brennen

Ausgezeichnet mit dem Lovelybooks Leserpreis 2019: Deutsches Debüt | Lena Kiefer

E-Book (EPUB)
2019 Cbj
464 Seiten; 21,5 cm x 13,5 cm; ab 14 Jahre
ISBN: 978-3-641-23095-1

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Kurztext / Annotation
Hoffnung ist stärker als Hass, Liebe ist stärker als Furcht
Die 18-jährige Ophelia Scale lebt im England einer nicht zu fernen Zukunft, in dem Technologie per Gesetz vom Regenten verboten ist. Die technikbegeisterte und mutige Kämpferin Ophelia hat sich dem Widerstand angeschlossen und wird auserkoren, sich beim royalen Geheimdienst zu bewerben. Gelingt es ihr, sich in dem harten Wettkampf durchzusetzen, wird sie als eine der Leibwachen in der Position sein, ein Attentat auf den Herrscher zu verüben. Doch im Schloss angekommen, verliebt sie sich unsterblich in den geheimnisvollen Lucien - den Bruder des Regenten. Und nun muss Ophelia sich entscheiden zwischen Loyalität und Verrat, Liebe und Hass ...

Alle Bände der Ophelia Scale-Trilogie:
Ophelia Scale - Die Welt wird brennen
Ophelia Scale - Der Himmel wird beben
Ophelia Scale - Die Sterne werden fallen
Ophelia Scale - Wie alles begann (Shortstory, nur als E-Book verfügbar)

Lena Kiefer wurde 1984 geboren und war schon als Kind eine begeisterte Leserin und Geschichtenerfinderin. Einen Beruf daraus zu machen, kam ihr jedoch nicht in den Sinn. Nach der Schule verirrte sie sich in die Welt der Paragrafen, fand dann aber gerade noch rechtzeitig den Weg zurück zur Literatur und studierte Germanistik. Bald darauf reichte es ihr nicht mehr, die Geschichten anderer zu lesen - da wurde ihr klar, dass sie Autorin werden will. Heute lebt Lena Kiefer mit ihrem Mann in der Nähe von Bremen und schreibt in jeder freien und nicht freien Minute.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1

Es gibt Tage im Leben, da gelingt alles. Die schwierigsten Prüfungen, die unmöglichsten Aufgaben, die wahnwitzigsten Pläne. Was man auch anfasst, wird zu Gold.

»Jetzt mach schon, du blödes Ding!«

Heute war keiner dieser Tage.

Ich hing kopfüber von einem Dach, fünf Meter über dem Boden. Das, womit ich kämpfte, war die Scheibe eines halb blinden Fensters. Das, wozu das Fenster gehörte, war eine Lagerhalle am Rande der Stadt. Und das, was ich tat, war absolut verboten.

Seit zehn Minuten versuchte ich, ein Loch in das Fenster zu schneiden. Seit zehn Minuten scheiterte ich daran. Die Scheibe war dreckig und der Glasschneider fand darauf keinen Halt. Immer wenn ich ihn verankern wollte, rutschte er ab.

Ich keuchte. Mein Zopf hing schwer vom Hinterkopf herab und zerrte an meinem Nacken. Blut lief in meinen Kopf, Wut sickerte hinterher. Was nützte mir so ein Gerät, wenn es nur auf blitzsauberen Scheiben funktionierte? Hätte ich vorher eine Putzkolonne bestellen sollen? »Hey Jungs, macht mir doch kurz die Fenster sauber, damit ich dort einbrechen kann?« Super Idee.

»Letzter Versuch«, murmelte ich.

Ich wusste, was Knox in dieser Situation gesagt hätte. Komm schon, Ophelia. Ansetzen und drehen, langsam und mit Gefühl. Du kannst das.

Ich schnaubte. Knox war auch noch tiefenentspannt, wenn man uns direkt auf den Fersen war. Gewesen. Er war tiefenentspannt gewesen. Vergangenheitsform.

Ich atmete durch und versuchte es mit Gefühl. Es half nichts, natürlich. Ich war nicht er. Würde es nie sein. Ich war nur ein billiger Abklatsch - mit einer Mission, die scheiterte, bevor sie überhaupt begonnen hatte.

»Verdammter Mist!« Genervt hob ich die Faust und schlug gegen den Rahmen. Es knackte, dann war ein Quietschen zu hören.

Das Fenster schwang auf.

Ich starrte auf den Spalt. Sollte das ein Scherz sein? Aber Lagerhallen waren nicht für ihren Humor bekannt und ich hatte keine Zeit zum Lachen. Mit festem Griff packte ich die Dachrinne über mir und schwang mich auf das Sims. Dann hakte ich das Seil aus.

»Oha ...« Alles drehte sich. Ich griff blind um mich und erwischte den Rahmen des Fensters. Der Schwindel legte sich. Dafür knarzte es bedrohlich. Die Scharniere hatten in diesem Moment beschlossen, den Geist aufzugeben.

Ich ließ los, keine Sekunde zu früh. Neben mir stürzte das Fenster zu Boden, landete mit einem dumpfen Krachen im Gestrüpp und zersplitterte in tausend Teile. Zwei Ratten und ein Eichhörnchen sausten ins Sonnenlicht. Erschrocken sah ich mich um, ob jemand den Lärm bemerkt hatte. Aber die Straße war verlassen. Noch. Das marode Fenster täuschte mich nicht darüber hinweg, dass es ein modernes Sicherheitssystem gab. Ab jetzt blieben mir etwa zwanzig Minuten. Dann traf die Wachmannschaft ein.

Ich setzte mich vorsichtig auf das Sims und spähte ins Innere der Halle. Es war darin weder dunkel noch hell - das typische fahle Zwielicht eines Raumes mit dreckigen Fenstern und hohen Decken. Tief unter mir stand eine Reihe Regale, daneben lagen alte Kartons. Ich stützte mich auf die Arme und spannte meine Muskeln an. Dann sprang ich.

Es ächzte dumpf, als ich landete. Die Pappe verwandelte sich beim Aufprall in einen Haufen Staub. Ich rollte mich ab, kam auf die Beine und sah mich um. Es war niemand da. Eilig lief ich los.

Ein strenger Geruch nach altem Öl und modrigem Holz hing in der Luft. Überall stapelten sich Paletten, die Regale waren größtenteils durchgerostet und zusammengebrochen. Kälte kroch mir in den verschwitzten Nacken und ich strich mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Im Halbdunkel wirkte mein hellbrauner Zopf fast so schwarz wie meine Kleidung.

Neunzehn Minuten.

Mein Zielobjekt stand weiter hinten in der Halle. Es war ein grau glänzender Waggon mit Fenstern und schwarzer Kennnummer - eine Autonomous Transport