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Die Mumie im Alten ÄgyptenOverlay E-Book Reader

Die Mumie im Alten Ägypten

Pharaonen, Priester, Hausfrauen | Michael E. Habicht

E-Book (EPUB)
2022 Books On Demand
215 Seiten
ISBN: 978-3-7562-0729-9

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Kurztext / Annotation
Der zweite Band der Serie zu Mumien und Mumiengeschichten befasst sich mit den Mumien des Alten Ägyptens. Verschiedene Mumien von der Prädynastik bis zur Römischen Epoche werden vorgestellt und zeichnen die Entwicklung der Mumifizierungstechnik und den Wandel in der Bestattungskultur nach. Zahlreiche Mumien von Königen und Königinnen werden vorgestellt, ebenso die einbalsamierten Körper der Bevölkerung. Zu den vorgestellten Mumien gehören: Ranefer, Königin Meresanch III., König Seqenenra Taa, Ahmose I., der Beamte Nebiri, das Ehepaar Kha und Merit, die Könige Thutmosis III. und IV., Amenhotep III., die geheimnisvolle Mumie aus dem Grab KV 55 (Echnaton?), Tutanchamun, die Herrscher der Ramessidenzeit: Ramses II, seine Ehefrau Nefertari, Merenptah und Siptah. In der zweiten Zwischenzeit und der Spätzeit werden verschiedene bekannte Mumien vorgestellt: Asru (Manchester), Nes-Khons (Kairo) und Sha-Amun-en-su, welche leider im Brand des Nationalmuseums von Rio erst kürzlich zerstört wurde. Mumien mit Portraits in Wachsenkaustik bilden den Abschluss des Buchs.

Dr. Michael E. Habicht, studierte Klassische Archäologie und Ägyptologie den Universitäten Zürich und Basel. Er hat sich auf das Neue Reich, die Königsgräber und Unterweltsbücher, sowie auf die Zeit von Echnaton, Nofretete und Tutanchamun spezialisiert. Er hat zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten zum Alten Ägypten, Mumien und Paläopathologie publiziert (Lancet, PLoS One, Circulation Research). Er ist Senior Research Fellow an der Flinders University, Adelaide (Australien) und wissenschaftlicher Experte am FAPAB Research Center in Avola (Italien).

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kha und Merit (18. Dynastie)

Das vollkommen ungestörte Grab von Kha und Merit wurde am 15. Februar 1906 vom italienischen Ägyptologen Ernesto Schiaparelli (1856-1928) entdeckt. Das Grab TT 8 in Deir el-Medina wurde von antiken Grabräubern nie gefunden, weil die oberirdische Kultkapelle und der Schacht zum Grab räumlich getrennt waren und oberflächlich schon nach kurzer Zeit keine Spuren vom eigentlichen Grabeingang mehr sichtbar waren. Dank seiner unerwarteten Lage, etwa 25 Meter nördlich der Familiengrabkapelle (Koordinaten apr. 25,7°N 32,6°E), war das Grab von Kha und Merit, das am besten erhaltene nicht-königliche Grab aus dem Neuen Reich, das nie geschändet worden war. Zusammen mit den großen hölzernen Sarkophagen, die die Mumien des Architekten und seiner Frau Merit enthielten, wurden über 500 Gegenstände aus dem Grab geborgen, welche die beiden als Jenseitsausstattung mitgenommen hatten. Der Fund ist für die Archäologie ein Glücksfall, erlaubt er doch, eine authentische und bis ins Detail vollständige Grabausstattung zu studieren. Der Fund gelangte zudem komplett in das Ägyptische Museum in Turin.

Die Mumie von Kha trägt die Inventarnummer Turin N 13015 (Suppl. 8431), die Mumie der Merit N 13016 (Suppl. 8471). Frühere Untersuchungen deuteten darauf hin, dass weder Kha noch Merit der klassischen künstlichen Mumifizierung der 18. Dynastie unterzogen worden waren, wie sie bei königlichen Mumien dieser Zeit üblich war. Die präsentierten Befunde führten zu einer Reihe von Spekulationen, darunter die Vermutung, dass beide Leichen, obwohl sie mit schönem Schmuck geschmückt waren, einer schlampigen Mumifizierung unterzogen worden waren (Martina et al. 2005). Einzelne Wissenschaftler gingen soweit, zu behaupten, sie seien überhaupt nicht mumifiziert, sondern nur eingewickelt worden (Meskell 1998; Meskell 1999). Ehe wir diesen Unsinn widerlegen, wollen wir einen Blick auf die Biographie des Ehepaares werfen.

Man nimmt an, dass Kha ursprünglich ein Mann aus bescheidenen Verhältnissen war, der vermutlich eine erfolgreiche Karriere als Architekt aufgrund seiner Verdienste machte. Er stieg bis zum Direktor der königlichen Bauarbeiten in Deir el-Medina auf, wo er den Bau der königlichen Gräber überwachte. Er diente während der Herrschaft von drei Königen der 18. Dynastie: Amenhotep II. (1424-1398 v. Chr.), Thutmosis IV. (1398-1388 v. Chr.) und Amenhotep III. (1388-1348 v. Chr.) und starb während der Regierungszeit des letztgenannten Pharaos. Aus dem Stil der in der Grabkammer gefundenen Grabbeigaben geht hervor, dass der Tod von Kha einige Jahre vor dem von Yuya und Thuyu - den Eltern von Königin Teje, der Gemahlin von König Amenhotep III. - lag, deren geplündertes Grab (KV 46) von Quibell am 5. Februar 1905 im Tal der Könige entdeckt wurde. Basierend auf den Gegenständen, die in ihrem Grab gefunden wurden - 500 Objekte, darunter 5 verschachtelte Särge, von denen einige vergoldet waren, komplette Garnituren von Leinenkleidung und monogrammierter Unterwäsche, eine Vielzahl von Nahrungsmitteln und zwei der frühesten bekannten Exemplare des Totenbuchs, komplett mit Vignetten, kann man davon ausgehen, dass Kha und Merit ein wohlhabendes Paar waren. Sie hatten drei bekannte Kinder: zwei Söhne, Amenemopet, Nakhteftaneb und eine Tochter, Merit II. Amenemopet folgte der Karriere seines Vaters, während über Nakhteftaneb nichts bekannt ist. Merit II. wurde eine Sängerin des Amun. Sie alle überlebten ihre Mutter Merit (Curto, Delorenzi, and Spagnotto 1980, 152).

Die Mumien von Kha und Merit sind noch immer eingewickelt und werden es auch immer bleiben, sofern nicht konservatorisch zwingende Gründe eine Auswicklung bedürften. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse beruhen daher ausschließlich auf radiologischen Untersuchungen. Erstmals wurden sie 1966 geröntgt (Delorenzi and Grilletto 1989, 32-33, figs XV & 34-35, XVI; Curto and Mancini 1968), und 2001 mit Multidetector Computed Tomograp