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Im Auge der Macht | Gordon Korman

E-Book (EPUB)
2016 Beltz
256 Seiten; ab 12 Jahre
ISBN: 978-3-407-74626-9

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€ 11,99

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Kurztext / Annotation
Serenity in New Mexico: 185 Einwohner, keine Kriminalität, Arbeit für jeden, die perfekte Idylle! Eli kann sich nicht vorstellen, jemals irgendwo anders zu leben. Bis zu dem Tag, als er die Stadtgrenze überquert und aus heiterem Himmel unter Schmerzen zusammenbricht. Wer hindert Eli daran, die Stadt zu verlassen und wieso? Serenity entpuppt sich als perfides Gefängnis und Eli und seinen Freunden wird klar: Sie schweben in Lebensgefahr ...

Gordon Korman, geb. 1963 in Kanada, schrieb seinen ersten Roman bereits im Alter von 12 Jahren. Mittlerweile hat er zahlreiche Bücher für Jugendliche und Erwachsene geschrieben, die in 14 Sprachen übersetzt wurden. Er lebt mi seiner Familie in Long Island, New York.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1

Eli Baris

Die Chancen standen eins zu einer Million und ... Treffer, versenkt!

Nur nicht ganz so, wie wir uns das vorgestellt hatten.

Ich liege auf dem kühlen Steinboden am Swimmingpool und spähe in den Wasserfilter. Die Spitze des Bumerangs ist gerade noch zu erkennen, aber ich komme mit der Hand einfach nicht tief genug in die Öffnung, um ihn zu packen. »Er steckt fest«, sage ich.

»Wie kann das denn sein?«, stöhnt Randy. »Da wirft man das Ding fünfzigtausend Mal und kommt nie auch nur in die Nähe des Filters. Aber eine kleine Aktion, und zack!«

In Serenity ist Randy schon berüchtigt für seine »Aktionen«, in denen es für gewöhnlich darum geht, irgendetwas möglichst Unfangbares aus der Luft zu fangen, während man Fahrrad fährt, auf einer Hüpfstange springt, an einem Seil durch die Luft schwingt oder in einem Lkw-Reifen den Berg runterrollt. Und als Randys bester Freund muss meistens ich das Versuchskaninchen für seine irren Ideen spielen. Wie zum Beispiel heute: Randy wirft also den Bumerang aus dem Baumhausfenster und ich soll vom Sprungbrett hochfedern, mir das Ding schnappen und anschließend eine Arschbombe in den Pool machen. Nur dass ich leider danebengreife, die Arschbombe zum Bauchklatscher wird und der Bumerang im Filter landet.

»Vielleicht kriegt Mr Amani ihn da raus«, entgegne ich hoffnungsvoll. Der Handwerker ist in unserer Stadt das Mädchen für alles, von Installateur- und Elektroarbeiten bis hin zum Beseitigen von Skorpionen und Babygürteltieren, die es sich hier gerne in den Kellern gemütlich machen.

»Vielleicht aber auch nicht und dann müssen meine Eltern die Poolfirma anrufen.«

Das ist viel aufwendiger, als es klingt. In Serenity selbst gibt es nämlich keine Poolfirma und die nächste Stadt liegt achtzig Meilen weit entfernt. Da kann es manchmal Wochen dauern, bis man einen Termin bekommt, und in der Zwischenzeit verwandelt sich der Pool in Grütze. Mr und Mrs Hardaway werden jedenfalls nicht begeistert sein - obwohl sie so was nach dreizehn Jahren mit ihrem Sohn Randy schon gewöhnt sein müssten.

Das ist definitiv einer der Nachteile, in einer Kleinstadt mitten im Nirgendwo zu leben. Aber wenn so ein Problem aufkommt, zeigt mein Dad bloß jedes Mal auf den Zeitungsausschnitt an unserem Kühlschrank. Die Schlagzeile lautet:

SERENITY ZUR STADT MIT DER HÖCHSTEN LEBENSQUALITÄT IN DEN USA GEWÄHLT

Dann zählt er einen Vorzug nach dem anderen auf, die in dem Artikel genannt werden: keine Kriminalität, keine Arbeitslosigkeit, keine Armut, keine Obdachlosigkeit. Das Erstaunliche daran ist aber weniger, dass wir diese ganzen Sachen nicht haben, sondern dass es sie in anderen Städten gibt und dass das die Leute dort anscheinend okay finden. Muss doch furchtbar sein.

Na schön, Serenity hat gerade mal hundertfünfundachtzig Einwohner - ihnen eine Arbeit und ein Dach über dem Kopf zu geben, kann ja nicht so schwer sein. Wir haben die Plastikfabrik, eine der größten Produktionsstätten von Pylonen - diesen orangefarbenen Verkehrshütchen - in den gesamten Vereinigten Staaten. An unserer Schule werden die besten Notendurchschnitte von New Mexico erzielt. Serenity liegt direkt am Rand des Carson National Forest, umgeben von Schluchten, Hügeln und Wald, und die Sonne scheint so gut wie jeden Tag. Klar, manchmal wird es schon ganz schön heiß, aber wir müssen nie so schlimm brutzeln wie die Leute, die richtig in der Wüste leben. Kein Wunder, dass Dad so stolz ist. Er ist unser Bürgermeister, was erst mal wer weiß wie wichtig klingt, aber so ist das gar nicht. Sein Gehalt für den Posten beträgt einen Dollar pro Jahr, und er behauptet trotzdem, er wäre überbezahlt.

Unsere Eltern reden ständig davon, was für ein Glück wir haben, und wir verdrehen dann immer die Augen. Aber in Wahrheit haben sie recht. Wir können uns tatsächlich glücklich schätzen - nur eben nicht, wenn der