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Die SturmschwesterOverlay E-Book Reader

Die Sturmschwester

Roman | Lucinda Riley

E-Book (EPUB)
2015 Goldmann; Macmillan
608 Seiten
ISBN: 978-3-641-16656-4

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Kurztext / Annotation
Die große Saga von Bestsellerautorin Lucinda Riley.
Ally d'Aplièse steht an einem Wendepunkt: Ihre Karriere als Seglerin strebt einem Höhepunkt entgegen, und sie hat den Mann gefunden, mit dem sich all ihre Wünsche erfüllen. Da erhält sie völlig unerwartet die Nachricht vom Tod ihres geliebten Vaters. Ally kehrt zurück zum Familiensitz am Genfer See, um den Schock gemeinsam mit ihren Schwestern zu bewältigen. Sie alle wurden als kleine Mädchen adoptiert und kennen den Ort ihrer Herkunft nicht. Aber nun erhält Ally einen mysteriösen Hinweis durch ein Buch in der Bibliothek ihres Vaters - die Biographie eines norwegischen Komponisten aus dem 19. Jahrhundert. Allys Neugier ist geweckt, und sie begibt sich auf die Reise in das raue Land im Norden. Dort wird sie ergriffen von der Welt der Musik, mit der sie tiefer verbundener ist, als sie es je hätte ahnen können. Und Ally begreift zum ersten Mal im Leben, wer sie wirklich ist ...

Der zweite Band aus der Bestseller-Serie um die sieben Schwestern.

Lucinda Riley wurde in Irland geboren und verbrachte als Kind mehrere Jahre in Fernost. Sie liebte es zu reisen und war nach wie vor den Orten ihrer Kindheit sehr verbunden. Nach einer Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin konzentrierte sich Lucinda Riley ganz auf das Schreiben - und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten Roman »Das Orchideenhaus« stand jedes ihrer Bücher an der Spitze der internationalen Bestsellerlisten, allein die Romane der »Sieben-Schwestern«-Serie wurden weltweit bisher 30 Millionen Mal verkauft. Lucinda Riley lebte mit ihrem Mann und ihren vier Kindern im englischen Norfolk und in West Cork, Irland. Sie verstarb im Juni 2021.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

I

Ägäis

Nie werde ich vergessen, wo ich war und was ich tat, als ich hörte, dass mein Vater gestorben war.

Ich sonnte mich nackt auf dem Deck der Neptun, Theos Hand schützend auf meinem Bauch. Der menschenleere Goldstrand der Insel vor uns schimmerte, eingebettet zwischen Felsen, im Licht der Sonne, und das kristallklare, türkisblaue Wasser, das träge am Ufer leckte, schäumte wie die Milch auf einem Cappuccino.

So träge, dachte ich, wie ich.

Am Abend zuvor waren wir bei Sonnenuntergang in einer kleinen Bucht vor einer der griechischen Makares-Inseln vor Anker gegangen und mit zwei Kühlboxen an Land gewatet. Die eine war mit frischen Meeräschen und Sardinen gefüllt, die Theo gefangen hatte, die andere mit Wein und Wasser. Als ich die meine schwer atmend auf dem Sand abstellte, hatte Theo mich zärtlich auf die Nase geküsst.

»Wie Schiffbrüchige auf unserer eigenen verlassenen Insel«, hatte er verkündet und die Arme ausgebreitet. »Ich sammle Brennholz, damit wir den Fisch braten können.«

Ich hatte ihm nachgesehen, wie er auf die im Halbrund um die Bucht gruppierten Felsen zugegangen war, zwischen denen knochentrockene Büsche wuchsen. Trotz seines eher schmalen Körpers war er ein Weltklassesegler, und dazu brauchte man Kraft. Verglichen mit anderen Männern aus den Crews in Segelwettbewerben, die ausschließlich aus Muskeln zu bestehen schienen, wirkte Theo fast zierlich. Zu den ersten Dingen, die mir an ihm aufgefallen waren, gehörte sein schiefer Gang. Inzwischen wusste ich, dass er sich als Kind beim Sturz von einem Baum den Knöchel gebrochen hatte, der nie richtig zusammengewachsen war.

»Wahrscheinlich bin ich deshalb für ein Leben auf dem Wasser prädestiniert. Auf dem Boot merkt keiner, wie lächerlich ich an Land watschle«, hatte er schmunzelnd erzählt.

Wir hatten den Fisch gebraten und uns unter dem Sternenhimmel geliebt. Der folgende Morgen war unser letzter gemeinsamer an Bord gewesen. Kurz bevor ich beschloss, wieder mit der Außenwelt in Kontakt zu treten, indem ich mein Handy einschaltete, und erfuhr, dass mein Leben in Scherben lag, hatte ich völlig entspannt neben ihm geruht. Und vor meinem geistigen Auge wie in einem surrealen Traum Revue passieren lassen, wie ich an diesen wundervollen Ort gelangt war ...

Das erste Mal war ich ihm etwa ein Jahr zuvor bei der Heineken-Regatta in Sint Maarten in der Karibik begegnet. Als die Siegercrew mit einem Diner feierte, hatte ich zu meiner Begeisterung festgestellt, dass ihr Skipper Theo Falys-Kings war, in der Segelwelt berühmt, weil er bei Rennen in den vergangenen fünf Jahren mehr Mannschaften zum Sieg geführt hatte als jeder andere Kapitän.

»Er ist ganz anders, als ich ihn mir vorgestellt habe«, gestand ich Rob Bellamy, einem alten Segelkameraden, mit dem ich im Schweizer Nationalteam gesegelt war, mit leiser Stimme. »Mit der Hornbrille sieht er aus wie ein Nerd«, fügte ich hinzu, während ich beobachtete, wie er aufstand und an einen anderen Tisch trat, »und er hat einen merkwürdigen Gang.«

»Er ist nicht gerade der muskelbepackte Bilderbuchathlet«, pflichtete Rob mir bei, »aber als Segler das reinste Genie, denn er hat einen sechsten Sinn fürs Wasser. Bei stürmischer See würde ich keinem Skipper mehr vertrauen als ihm.«

Als Rob mich später am Abend Theo vorstellte, musterte mich dieser nachdenklich mit seinen grünen, haselnussbraun gesprenkelten Augen.

»Du bist also die berühmte Al d'Aplièse.«

Sein britischer Akzent klang freundlich und ruhig. »Der zweite Teil stimmt«, entgegnete ich, verlegen über das Kompliment, »doch soweit ich weiß, bist du der deutlich Berühmtere von uns beiden.«

Er schmunzelte.

»Was ist so komisch?«, erkundigte ich mich.

»Offen gestanden hatte ich nicht dich erwartet.«

»Wie meinst du das?«

Da wurde Theo von einem Fotografen abgelenkt, der