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Ostwind - Aris Ankunft

Lea Schmidbauer

E-Book (EPUB)
2017 Cbj
240 Seiten; 21,5 cm x 13,5 cm; ab 10 Jahre
ISBN: 978-3-641-21857-7

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Kurztext / Annotation
Mika will ihren Freund Milan in Amerika besuchen. Die Reise ist gebucht, die Vorfreude groß. Doch eines Nachts brennt es in Ostwinds Unterstand! Zwar kann der schwarze Hengst den Flammen in letzter Sekunde entkommen, doch ist er seit dem Vorfall nicht mehr derselbe. Der sonst so selbstbewusste Rappe ist nervös und ängstlich, verweigert zunehmend das Futter. Obwohl Mika alles tut, um ihrem Pferd zu helfen, scheint ihre Sorge Ostwinds Zustand eher zu verschlimmern.

Dann erzählt Herr Kaan Mika die alte Legende zu Ende: Neben dem Schläfer kannten die Mongolen noch ein zweites Pferdewesen, den Krieger, der den Pferden Mut und Kraft gibt ...



Lea Schmidbauer wurde 1971 in Starnberg am Starnberger See geboren. Sie studierte ein paar Semester Amerikanische Kulturgeschichte, bevor sie sich an der Filmhochschule in Mu?nchen bewarb. Seit 2007 schreibt sie Drehbu?cher fu?r Kinofilme und die Pferdeabenteuerreihe »Ostwind«. Lea Schmidbauer lebt und arbeitet in Mu?nchen und als Teilzeitlandwirtin in einem kleinen Dorf in Mittelfranken, wo auch ihr Islandpony Penny zu Hause ist.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1. Kapitel

Ein kaum hörbares Knacken aus dem dürren Unterholz war das erste Warnzeichen. Dann ein leises, fauchendes Knistern, das mit jedem ihrer Pulsschläge lauter wurde. Irgendetwas da draußen versuchte in ihr Bewusstsein zu dringen, aber noch war nichts zu spüren außer kühler Nachtluft auf ihrer Haut. Dann kam der Geruch. Er kitzelte in ihrer Nase wie eine der vielen lästigen Fliegen dieses heißen Sommers. Unwillkürlich schüttelte sie den Kopf, um ihn loszuwerden, und drehte sich mit einem leisen Seufzer auf die andere Seite. Hier war die Luft zwar kühler - aber der Geruch war immer noch da. Fremd und gleichzeitig vertraut. Es roch nach ... Sommer. Und Sonne. Lagerfeuer am Baggersee. Sie lächelte halb im Schlaf und ihre Hand tastete nach der beruhigenden Wärme des Pferdes, das neben ihr schlief. Doch sie griff ins Leere. Leise Unruhe stieg in ihr auf. Wieder rollte sie sich herum - und diesmal schlug ihr die Hitze ins Gesicht wie ein Faustschlag. Beißender Gestank raubte ihr den Atem, sie hörte das Fauchen der viel zu nahen Flammen. Adrenalin schoss in ihren Körper und riss sie auf die Füße. Das war kein harmloses Lagerfeuer, das war ... richtiges FEUER. Überall! Es hatte das vertrocknete Gras um sie entzündet, und nun fraßen sich die Flammen mit unglaublicher Geschwindigkeit auf den hölzernen Unterstand am Rande der großen Koppel zu. Der flackernde Schein des Feuers erhellte die mondlose Dunkelheit und nur deshalb sah sie in diesem Augenblick ihr Pferd. Es hatte unter dem Dach Schutz gesucht. Nun hatten die Flammen ihm den Fluchtweg abgeschnitten und trieben es immer weiter in den Unterstand hinein. Nur noch wenige Meter waren sie von den Heuballen entfernt, die unter dem Vordach gestapelt waren. Sie musste zu ihm! Musste ihm helfen. Sie spürte seine Angst, die sie umschloss wie eine bleierne Klammer. Plötzlich konnte sie sich nicht mehr bewegen. Ihre Füße gehorchten ihr nicht. Ihre Stimme gehorchte ihr nicht. Hilflos musste sie zusehen, wie das schwarze Pferd sich aufbäumte, als seine Hufe an die hölzernere Rückwand schlugen. Sie konnte nicht mehr atmen, doch es war nicht das Feuer, sondern eine grauenhafte Gewissheit, die ihr die Luft nahm. Ostwind würde vor ihren Augen verbrennen und sie konnte ihn nicht retten!

NEIIIINNNN! Mit einem gellenden Schrei fuhr Mika aus dem Schlaf. Doch da war kein Feuer mehr um sie herum, sondern nur taufeuchtes Gras und ein paar Vögel, die aus der alten Eiche aufflatterten. Alles gut. Alles gut. Traum. Nur der Traum, versuchte sie sich zu beruhigen, doch ihr Puls raste immer noch und ihr Herz schlug schmerzhaft gegen ihre Rippen. Sie rollte sich auf den Bauch und sah sich suchend um. Und fand am Ende der Koppel die dunkle Silhouette, die sich gegen den fahlen Morgenhimmel abzeichnete. Das große schwarze Pferd stand dort und sah mit gespitzten Ohren alarmiert zu ihr herüber. Mika setzte sich auf und atmete tief durch, um den letzten Rest ihres Albtraums zu vertreiben.

»Tut mir leid. Ich wollte dich nicht wecken«, murmelte sie zerknirscht und spürte im selben Moment, wie die vertraute Beklommenheit sie beschlich, die seit gut drei Wochen ihr stetiger Begleiter war. Sie wusste, sie hatte Ostwind nicht geweckt. Als der Hengst sich in Bewegung setzte und mit gesenktem Kopf auf sie zutrottete, fragte sich Mika, ob er überhaupt noch schlief. Sam hatte ihr zwar immer wieder versichert, dass Pferde wunderbar im Stehen schlafen konnten und es schlicht unmöglich war, ohne Schlaf auszukommen, aber Mika war nicht wirklich davon überzeugt. Ostwind war bei ihr angekommen. Behutsam tastete seine weiche Pferdenase über ihren Nacken und die warme Luft kitzelte so, dass sie unwillkürlich lächeln musste. Sie drehte sich um, streichelte seine Stirn und das Lächeln verschwand wieder. Im milchigen Licht der ersten Sonnenstrahlen stand der Hengst vor ihr und ohne Vorwarnung füllten sich Mikas Augen mit Tränen, die sie ungehalten mit