Büroprofi Skribo GmbH Fil. Joh.Haas

Suche

Tod eines MilliardärsOverlay E-Book Reader

Tod eines Milliardärs

Nick Stein

E-Book (EPUB)
2020 Twentysix
305 Seiten
ISBN: 978-3-7407-6777-8

Rezension verfassen

€ 2,99

in den Warenkorb
  • EPUB sofort downloaden
    Downloads sind nur in Österreich möglich!
  • Als E-BOOK (EPUB) erhältlich
  • Als Taschenbuch erhältlich
Kurztext / Annotation
Die Mörderin Viola Kroll entkommt nur mit knapper Not der Polizei und der Mafia, die ihren Tod will. Sie flieht unter neuem Namen nach New York und nimmt dort eine Stelle an. Sie soll einen deutschen Krimi, »Der Säuremörder«, ins Amerikanische übertragen. Bald merkt sie, dass der Autor einen echten Kriminalfall aufgedeckt hat. Sie geht dem nach und findet heraus, wer der wahre Täter war. Sie beginnt sich für True Crime zu interessieren. Indes kennt der Täter ihre Geschichte, sie haben beide etwas gegen den jeweils anderen in der Hand. Sie kann dieser Situation nur entkommen, wenn sie einen weiteren Mord begeht, an einem bekannten Milliardär mit gelben Haaren und orangefarbenen Gesicht. Kann sie ihr schlechtes Karma als Mörderin durch die Beseitigung dieses Milliardärs, der so viel Dreck am Stecken hat, verbessern? Kommt sie überhaupt an ihn heran? Und wird sie diese Tat überleben?

Nick Stein lebt und schreibt in der Nähe von Göttingen, seiner alten Alma Mater. Zwischen Studium und Rückkehr nach Deutschland hat er über dreißig Jahre lang in Asien, vor allem in China und Hongkong, gelebt und gearbeitet, zuletzt für erneuerbare Energien. Stein schreibt außer dieser Reihe auch Ostfrieslandkrimis, Satiren, Kurzgeschichten, ernste Literatur und Sachbücher. Darüber hinaus widmet er sich dem Natur- und Umweltschutz in seiner Region.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

2

UNTER STROM

 

»Ilka?«, fragte der Telefonhörer. Als ob der Anrufer nicht glauben mochte, dass sie tatsächlich abgehoben hatte. Was die Kommissarin ernsthaft abgewogen hatte, als sie die Nummer des Anrufers erkannt hatte.

Ilka Eichner stieß genervt die Luft aus der Lunge.

»Ja-ha«, antwortete sie genervt. »Was ist denn, Jonas? Kannst du nicht gleich sagen, was du willst? Du weißt doch, dass das meine Nummer ist und da niemand sonst rangeht.«

Oberkommissar Jonas Altmann machte den Status als ihr Untergebener immer wieder durch Versuche wett, ihr als cooler, starker Typ gegenüberzutreten. Er benahm sich so, als ob sie Geheimnisse teilten.

Vielleicht brauchte sein Ego das, dachte sie. Ihr ging diese Methode, sich anzuschleimen, gewaltig auf den Keks.

»Ich dachte nur, wir könnten da zusammen hinfahren, Ilka. Liegt in der Nähe vom Treibhaus. Wir könnten dort anschließend was zusammen essen oder einen Drink zischen.«

»Wie bitte? Hast du getrunken, Jonas? Wohin? Und anschließend an was? Was willst du eigentlich? Ich dachte, du wärst im Dienst.«

Sie schnaufte. Ausgerechnet ins Treibhaus. Und vermutlich sollte sie dort mit ihm in seinem Triebwagen hinfahren, wie sie ihn kannte. Seinem fetten Siebener, bei dem sich der Beifahrersitz nicht mehr richtig nach vorn klappen ließ.

»Äh - wegen diesem Fall in der Baumbachstraße? Das ist da gleich um die Ecke, in List. Diese verschmorte Frau.«

»Welche verschmorte Frau? Wovon redest du?«

Altmann stutzte am Telefon. »Sag bloß, du hast davon noch nicht gehört? Sonst bist du doch immer die Erste, die alles weiß.«

»Kannst du mal zum Thema kommen, Jonas? Was ist da passiert? Um was handelt es sich? Wer hat das gemeldet? Wer ist da verschmort? Fakten, bitte. Also?«

Sie hörte, wie ihr Gegenüber am Telefon schluckte.

»Warte, ich komme rüber und erstatte Bericht«, brummte er.

Die Kriminalhauptkommissarin legte auf.

»Na also. Warum nicht gleich so.«

Eine Minute später kam Altmann zur Tür herein, leicht gebückt, damit er mit seinem schwarzen Cowboyhut nicht gegen den Türrahmen stieß. Mit Hut war er locker zwei Meter und zehn hoch.

»Sorry, Ilka, ich dachte, du wärst informiert. Tut mir leid.«

Er setzte sich auf einen der beiden Stühle vor ihrem Schreibtisch und legte eine Mappe vor sich auf die Tischkante.

»Also. Eine Nachbarin hatte angerufen, weil es in einer Wohnung im dritten Stock in der Baumbachstraße so angebrannt roch, und zwar seit Tagen. Als ob da permanent ein Braten im Backofen verschmoren würde. Sie hatte geklingelt, es war niemand da. Sie kannte die Frau, die dort wohnte. Es handelt sich um eine Luisa Heinrich, neunundzwanzig, geschieden, allein lebend, keine Kinder. In der Wohnung brannte Licht.«

Altmann schluckte.

»Sie hat dann die Kollegen gerufen. Der Hausmeister hatte einen Generalschlüssel und hat sie reingelassen. Gefahr im Verzug, ohne Bescheid.«

»Und?« Ilka Eichner sah Altmann ins Gesicht und zwinkerte nicht. Er senkte den Blick auf die Tischplatte und fuhr fort.

»Da lag eine Frau im Wohnzimmer, beziehungsweise die Reste von ihr. Vor ihr lag ein Kabel mit zwei blankgeschabten Enden, zwischen den Beinen. An einem Ende war eine Krokodilklemme angebracht. Also ein Stromunfall.«

Er zog ein Taschentuch aus der Hosentasche und schnäuzte sich.

»Die Frau war halb gekocht, sie roch wie ein gammeliger Braten. Sie hatte da schon ein paar Tage gelegen und es sah entsprechend aus.«

Er sah auf und bemerkte ihren kritischen Blick.

»Sorry, aber war wohl so. Das Kabel war eins für eine Stehlampe, das hatte sie am Sockel abgeschnitten. Oder jemand anderes, wir wissen nicht, ob dabei Fremdverschulden vorliegt.«

Er massierte sich mit dem langen Nagel des kleinen Fingers die tiefe Spalte in seinem Kinn, aus der er die Stoppeln nie richtig herausbekam.

»Das Kabel hatt