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John Sinclair 2167

Himmelfahrtskommando zur Höllenbrut | Ian Rolf Hill

E-Book (EPUB)
2020 Bastei Entertainment
Auflage: 1. Auflage
64 Seiten; ab 16 Jahre
ISBN: 978-3-7325-9284-5

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Kurztext / Annotation

Der Fall begann mit einem Telefonanruf.
Das war an und für sich nichts Besonderes. Auch der Anrufer weckte zunächst einmal kein Misstrauen in mir. Obwohl jemand wie Abe Douglas nicht zum Spaß anrief. Erst recht nicht, morgens um neun, schließlich lag New York fünf Stunden zurück. Dort herrschte gewissermaßen noch tiefste Nacht.
Allein dieser Umstand sorgte bei mir für ein leichtes Stechen in der Magengegend.
Die wahre Bombe platzte jedoch erst nach Abes knapper Begrüßung.
'Lass alles und stehen und liegen und nimm den nächsten Flieger nach Portland. Suko muss auch mitkommen. Und bringt alles mit, was ihr an Waffen habt.'



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Auf einer Insel im Pazifik, fünfzig Seemeilen vor der Westküste der Vereinigten Staaten von Amerika

Sie versuchte, sich ihren Schmerz nicht anmerken zu lassen.

Leichter gesagt als getan, denn Denise Curtis zitterte am ganzen Leib. Sie bebte vor Wut, Enttäuschung und Furcht. Ja, sie hatte Angst, denn ihr Vater, Egeas Demeter, alias Lykaon, hatte ihren Verrat weit weniger gelassen aufgenommen, als ihre Freundin Carnegra prophezeit hatte.

Doch was hatte sie auch erwartet? Dass er sie liebevoll in den Arm nahm und fragte, warum sie seine Söhne einem ihrer ärgsten Feinde gewissermaßen auf dem Silbertablett serviert hatte?1)

Eine Metapher, der es nicht an Ironie mangelte, bedachte Denise den Umstand, dass es sich bei ihren Brüdern (Halbbrüder, um genau zu sein) um Werwölfe gehandelt hatte. So wie sie auch einer war. Zwei Dinge machten jedoch den Unterschied, eigentlich drei, wenn man berücksichtigte, dass Denise ein Einzelkind war und ihre Halbrüder Zwillinge.

Aber diese Unterschiede waren für ihren Daddy Lykaon entscheidend. Obwohl es doch eigentlich Kinkerlitzchen waren.

Sicher, Denises Mutter war ein Mensch und keine Dämonin aus der Urzeit gewesen, ja und? Sie hatte auch keine Tarnung als erfolgreiche Anwältin gehabt, sondern hatte ihr Lebtag am Existenzminimum gekratzt. Untere Mittelschicht nannte man das wohl. Egal, Geld hatte Dad schließlich im Überfluss.

Der zweite Unterschied war da schon deutlich erheblicher, denn im Gegensatz zu ihren Brüdern war Denise ein Mädchen, das naturgemäß nun mal weniger Nachkommen zeugen konnte als ein Mann. Und darum ging es Lykaon schließlich: Nachkommen zeugen, die Blutlinie aufrechterhalten. Blöderweise waren seine Kinder nicht in der Lage, sich durch einen Biss zu vermehren. So wie die Werwölfe von Fenris, seinem ärgsten Rivalen.

Daher ja auch die Idee, Werwölfe zu klonen.

Zu Hunderten wuchsen sie im Herzen der Anlage heran, die unterhalb des altmodischen Herrenhauses im Zentrum der Insel lag, inmitten eines dichten, fast dschungelartigen Waldes.

Trotzdem legte ihr Vater Wert auf eigene Nachkommen, denn die Klone waren nicht mehr als Fußsoldaten. Sie wurden aus dem Erbgut eines früheren Abkömmlings der Blutlinie gezüchtet. Lykaons DNS war dafür dummerweise nicht zu gebrauchen. Die Stränge zerfielen nach kurzer Zeit, sodass die Klone starben.

Er erklärte es natürlich damit, dass man einen Gott nicht kopieren könne, größenwahnsinnig wie er nun einmal war. Vielleicht stimmte diese ganze Sache sogar, dass ihr Vater von Fenris verraten und besiegt worden war. Der hatte ihn gebannt und mit magischen Fesseln gebunden, die Luzifer, der gefallene Engel, löste, indem er Lykaon menschliche Gestalt verlieh und zum König von Arkadien machte.

Doch die Katze lässt das Mausen nicht, und so servierte Lykaon Zeus während eines Gelages Menschenfleisch, woraufhin ihm dieser die Maske vom Gesicht riss und das Ungeheuer, das er in Wirklichkeit war, enttarnte. Wieder forderte Lykaon seinen Bruder zum Kampf heraus und wieder unterlag er. Durch einen Trick gelang es ihm, dem Götterwolf eine Chimäre unterzuschieben, die anstelle seiner in das Grab auf der Halbinsel Peloponnes gebannt wurde.

Lykaon aber floh in die Neue Welt, wo sich seine Spur im Laufe der Jahrhunderte verlor.

Vermutlich hatte er versucht, weitere Kinder zu zeugen. Ein Unterfangen, das nur von mäßigem Erfolg gekrönt gewesen war. Vielleicht hatte Zeus in seiner Wut mehr kaputt gemacht, als sich Lykaon eingestehen wollte. Immerhin war er ein Gott, sein Samen hätte Hunderte, wenn nicht Tausende Frauen schwängern müssen!

Denise konnte diese Leier nicht mehr hören. Aber er war nun mal ihr Vater und obwohl sie es nicht gerne zugab und er sie ohne mit der Wimper zu zucken geopfert hätte, so sehnte sie sich doch nach seiner Anerkennung. Tatsache war nämlich, dass sich Denise auf der Insel tierisch langweilte