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Zu nahOverlay E-Book Reader

Zu nah

Kriminalroman | Olivia Kiernan

E-Book (EPUB)
2018 Harpercollins
Auflage: 1. Auflage
368 Seiten
ISBN: 978-3-95967-752-3

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€ 8,99

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Kurztext / Annotation

'Intelligenter Plot. Herausragende Charaktere. Alles was man für einen großartigen Thriller braucht.' #1 New York Times Bestsellerautorin Lisa Gardner
Die angesehene Wissenschaftlerin Eleanor Costello ist tot. Erhängt in ihrem Schlafzimmer. Frankie Sheehan, Detective im Dubliner Police Department und schwer gezeichnet von ihrem letzten Fall, glaubt nicht an Selbstmord. Jemand war bei Eleanor, als sie starb. Jemand, der sadistische Lust an brutalen Spielchen hat.
Schon bald wird eine zweite Leiche gefunden: eine junge Frau - zu Tode gefoltert. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, und für Frankie geht es erneut um Leben und Tod.
Packend. Überraschend. Nervenaufreibend.
'Eine extrem interessante Newcomerin mit einem furiosen Debut. (...) ´Good job´, Mrs. Kiernan! Freue mich auf Nr. 2.'
Krimi-Couch
'Dublin bildet einen fantastischen Hintergrund für das spannungsgeladene Krimi-Debüt »Zu nah« der irischen Autorin Olivia Kiernan. Sie hat mit Detective Frankie Sheehan eine starke, intelligente Heldin mit ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden geschaffen.'
Washington Post
'Kiernans Beschreibungen von Frankies emotionaler und körperlicher Heilung nach einer Attacke sind meisterhaft in die Handlung eingewoben. Obwohl der Serienkiller ein oft bemühter Bösewicht ist, findet Kiernan doch einen neuen Zugang zu diesem Genre, und der Leser sieht Dublins Straßen und Viertel mit neuen Augen. »Zu nah« zeichnet sich durch seine realistischen Charaktere aus, angefangen von der Protagonistin Frankie, über ihre Kollegen im Police Department bis hin zu dem überraschenden Täter.'
Washington Post
'Faszinierend. Olivia Kiernan entfaltet ein komplexes Geflecht aus Mord, Verrat und Geheimnissen, während die Bedrohung für ihre knallharte Ermittlerin immer weiter steigt, bis sich alles in einem furiosen Finale entlädt.'
#1 New York Times Bestsellerautorin Lisa Gardner
'Zu nah präsentiert eine aufregende neue Stimme in der Spannungsliteratur. Pointiert und mutig, intelligent und düster. Frankie Sheehan ist eine brillant gezeichnete Polizistin. Olivia Kiernan schickt sie auf eine Spurensuche voller Irrungen und Wirrungen, die den Leser bis zuletzt rätseln lassen.'
New York Times Bestsellerautorin Linda Fairstein
'Zu nah ist ein furchtloses und rasantes Debüt, das den Leser in die Welt der Dubliner Polizistin Frankie Sheehan katapultiert. Sheehan ist die perfekte Mischung aus Zerbrechlichkeit, wilder Entschlossenheit und Furchtlosigkeit. Der schwarze Humor und die fesselnde Stadtatmosphäre machen es zu einem Buch, das Liebhaber irischer Krimis nicht verpassen dürfen. Olivia Kiernan ist eine Autorin, die ihren Lesern den Atem stocken lässt.'
Jess Kidd, Autorin von Freund der Toten



Olivia Kiernan ist Bloggerin und Autorin und stammt aus County Meath, Irland. Sie studierte Kreatives Schreiben an der University of Sussex und lebt heute in Oxfordshire, doch die irische Kultur hat einen großen Einfluss auf ihr Schreiben. Dies ist ihr zweiter Roman.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

KAPITEL 1

Kein Abschiedsbrief. Das Opfer schweigt eisern, bleibt eiskalt und stumm; die beste und schlechteste Zeugin ihres Endes. Ein Abschiedsbrief wäre für die Hinterbliebenen etwas, woran sie sich festhalten können. Um Schuld zuzuweisen. Wütend auf den Wortlaut zu reagieren. Den Scheißwisch in Stücke zu reißen, wenn ihnen danach wäre. Ohne gibt es gar nichts. Trauer ist ein einsamer Kampf. Dennoch bilde ich mir ein, den Hauch eines Lächelns in den Winkeln ihres geschwollenen Mundes zu sehen, ein Lächeln, das Geheimnisse andeutet. Geheimnisse, die sie mit ins Grab nehmen wird.

Die schmalgesichtige Rechtsmedizinerin beginnt mit der Obduktion. Sie geht am Körper des Opfers vorbei, spricht ihre Befunde in einem knappen, klinischen Tonfall in ein Mikro.

»Todeszeitpunkt: gegen zwanzig Uhr am 19. Oktober 2011. Todesursache: mutmaßlich Strangulation durch Erhängen. Todesart: noch ungeklärt. Opfer: neununddreißig Jahre alt. Weiblich. Obduzentin: Dr. Abigail James. Außerdem anwesend: Detective Chief Superintendent Frankie Sheehan und Associate Commissioner Jack Clancy.«

Wir sind in Whitehall. Das supermoderne Gebäude, in dem Dublins Rechtsmedizin untergebracht ist. Der Beobachtungsbereich läuft unter dem liebevollen Spitznamen »Wartesaal«, eine lakonische Anspielung darauf, dass durchaus die Möglichkeit besteht, irgendwann mal selbst auf der Schlachtbank eines Rechtsmediziners zu landen.

Ich schaue zu Dr. James hinunter, die gerade mit einer Stiftlampe in den Mund des Opfers leuchtet. Auch sie ist ein neues Gesicht. Erfordert eine weitere Umstellung. Obwohl Veränderungen zu erwarten sind, wenn man monatelang weg war, fühle ich mich doch irgendwie hintergangen.

»Sie ist neu.«

Jack Clancy blickt weiter nach unten auf das Opfer. Er schiebt die Hände in die Hosentaschen, wippt auf den Fußballen. »Dir entgeht aber auch gar nichts, genau wie früher. Hoffentlich sind deine Fähigkeiten als Detective nicht so diabolisch wie deine Beobachtungsgabe, Sheehan.«

»Guck mal.« Ich zeige lächelnd auf einen halb vollen Becher Kaffee. »Noch nicht ausgetrunken. Bitte keine Frechheiten, bevor der leer ist. Was ist mit ihrem Vorgänger?«

»Nach Australien abgehauen, wie fast alle in diesem Scheißland«, sagt er.

»Detective Harwood?«

»Wieder bei uns.«

»Ich dachte, der wäre zur Sondereinheit gewechselt.«

»Ballistik.«

»Was ist passiert? War die Sehnsucht zu groß?« Ich grinse ihn an.

Die Sorge steht Clancy ins Gesicht geschrieben: Seine Augenbrauen schnellen hoch und runter, seine Lippen werden schmal, gepresst, und die Haut an seiner Kieferpartie bebt.

»Wir mussten einiges an Personal hin und her schieben, Frankie. Deine Leute, eingeschüchtert wie eh und je, sind dir treu ergeben wie geprügelte Hunde, aber wir haben keinen anderen Detective auf deiner Stufe, der mit dir zusammenarbeiten kann.«

»Ich arbeite sowieso lieber allein«, erwidere ich.

Der Rest meines Kaffees ist eine kalte Brühe aus halb aufgelöstem Zucker, ungefähr so einladend, wie der Tag angefangen hat, und so vorhersehbar, wie er weitergehen wird.

Ich bringe das Gespräch zurück auf sicheren Boden. »Also, was machen wir eigentlich hier? Für einen glasklaren Selbstmord sind wir zwei ein bisschen überqualifiziert, oder?«

Sein Gesichtsausdruck besagt, dass er mich im Moment noch nicht mal qualifiziert für irgendetwas hält. Ich nehme Haltung an. Sehe ihm in die Augen.

»Der Coroner hatte ein ungutes Gefühl«, sagt er. Bei den Worten »ungutes Gefühl« zieht er eine Augenbraue hoch. »Der Commissioner ist nervös.«

»Nervös?«

Er antwortet nicht.

»Meinetwegen?«

Schweigen. Ich schmecke Galle hinten auf der Zunge.

»Scheiß auf die da oben.« Ich schiele zu ihm rüber, hoffe, eine gewisse Zustimmung in seinem Gesicht zu entdecken, aber sein Mund bleibt eine harte Linie, der Blick starr geradeaus.

Nach einer Weile sagt er