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Eine Leiche auf AbwegenOverlay E-Book Reader

Eine Leiche auf Abwegen

Kriminalroman | Jeff Cohen

E-Book (EPUB)
2018 Blanvalet Taschenbuch Verlag; Midnight Ink., Woodbury 2015
384 Seiten
ISBN: 978-3-641-18644-9

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Kurztext / Annotation
Wer hat den unbekannten Ehemann ermordet?
Samuel Hoenig, ein besonders logisch und rational denkender Mensch, hat seine spezielle Persönlichkeit zum Beruf gemacht: Er beantwortet Fragen, und das sehr erfolgreich - bislang ist er keinem seiner Kunden eine Antwort schuldig geblieben. Doch als eine Dame ihn damit beauftragt, die Identität des Mannes herauszufinden, der sich als ihr Ehemann ausgibt, ist Samuel ratlos. Was die Ehe und zwischenmenschliche Beziehungen betrifft, ist er eher unbewandert. Als Samuel den vermeintlichen Gatten jedoch tot in seinem eigenen Büro auffindet, steht er plötzlich vor einer gänzlich anderen Frage: Wer hat den unbekannten Ehemann getötet?

Jeff Cohen, aufgewachsen in New Jersey, ist ein schriftstellerischer Tausendsassa. Als Reporter schrieb er u.a. für die New York Times, Entertainment Weekly und USA Today, er arbeitete als Lehrer, Redakteur und Drehbuchautor und veröffentlichte zwei Sachbücher über das Asperger Syndrom. In seinen Kriminalromanen, die sich in den USA bereits über 100.000mal verkauften, bringt Jeff Cohen seine Leser gern zum Lachen, während er ihnen reihenweise Verdächtige präsentiert und sie auf falsche Fährten lockt.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1

Die Eingangstür ging auf, und eine Frau trat ein.

Ich hatte an meinem Mac Pro gearbeitet und versucht, die Antwort auf die Frage eines Kunden zu finden. Den Auftrag hatte ich in der vergangenen Woche angenommen. Darin ging es um einen Rapfen, ein Sprungbrett und eine bestimmte Menge Bourbon, aber die Frage war nicht bemerkenswert genug, um sie hier näher auszuführen. Allerdings hatte ich zugestimmt, sie zu beantworten, denn ich hatte seit sechs Tagen nicht mehr gearbeitet und brauchte die geistige Übung. Auch das Honorar hatte eine Rolle gespielt.

Vor sechs Monaten hatte ich Fragen Beantworten gegründet. Ich hatte das Ladengeschäft in der Stelton Road 735 in Piscataway, New Jersey, gemietet, weil es in der Nähe des Hauses liegt, in dem meine Mutter und ich gemeinsam leben. Es genügte meinen minimalen Ansprüchen, und ich konnte es mir leisten. Seither hatte ich hier und da eine Anzeige geschaltet. Dadurch und durch ein bisschen Mundpropaganda - ein Ausdruck, der für mein Empfinden nur wenig Sinn ergibt, da Wörter auf Papier oder als Pixel ebenso wirksam sind - war es mir gelungen, die meiste Zeit über mit Aufträgen eingedeckt zu sein.

Die Frau, sie war etwa siebenundzwanzig Jahre alt, einen Meter siebzig groß, hatte braune Augen und Haare, sah sich nervös im Raum um - bei Menschen, die mein Geschäft betreten, keine ungewöhnliche Reaktion.

Vor Fragen Beantworten hatte sich in diesem Gebäude eine Pizzeria namens San Remo befunden. Die Öfen, die zur Herstellung des hauptsächlichen Produkts dieses Einzelhandelsunternehmens verwendet worden waren, standen noch immer in meinen Räumlichkeiten, doch ich hatte niemals einen von ihnen eingeschaltet. Allerdings muss ich zugeben, dass ich bisweilen versucht war, es aus Neugier auszuprobieren.

In der Mitte des großen Raumes - größer als eigentlich notwendig, jedoch meinen Bedürfnissen angepasst und geeignet, darin auch bisweilen ein Experiment durchzuführen - standen ein Schreibtisch, an dem ich arbeitete, daneben ein Lehnstuhl, in dem meine Mutter oft saß, wenn sie mich im Büro besuchte, und außerdem gab es noch zwei tragende Säulen. Der Großteil des Raumes war leer, aber sauber. Man hatte mir schon gesagt, dass die Wände einen neuen Anstrich vertragen könnten, doch ich hatte keinen Nutzen darin gesehen, da es meines Wissens keine Erkenntnisse darüber gibt, dass Menschen interessantere Fragen stellen, wenn sie sich in einer frisch gestrichenen Umgebung aufhalten.

»Darf ich Ihnen helfen?«, fragte ich die Frau. Ich hatte mir antrainiert, diese Frage zu stellen. Mein natürlicher Impuls war eigentlich herauszufinden, was ein möglicher Kunde wissen wollte, doch Mutter behauptet, dass die Leute so viel Direktheit verstörend finden. Zudem frage ich nie: »Kann ich Ihnen helfen?« Wenn mir irgendjemand in einem Geschäft diese Frage stellt, verwirrt es mich jedes Mal, denn ich habe ja keine Ahnung, ob die betreffende Person das kann, bevor er oder sie weiß, was ich von ihr will. Zwar bin ich mir sicher, dass ich den meisten Menschen helfen kann, die in mein Büro kommen und mir eine Frage stellen, aber statistisch gesehen ist es eine Tatsache, dass ich nicht jede einzelne Frage beantworten kann. Man hat mir bisher noch keine Frage gestellt, auf die ich keine Antwort finde, doch theoretisch ist das eben möglich.

»Ich ... ich bin mir nicht sicher«, entgegnete die Frau. »Ist das hier so etwas wie ein Detektivbüro?«

So. Diese Unterhaltung abzukürzen wäre ein Leichtes, denn mein Unternehmen hat mit einem Detektivbüro nichts zu tun. »Nein«, antwortete ich folglich. »Sie sind bei Fragen Beantworten.« Ich machte eine Geste in Richtung des Schildes im Schaufenster, auf das ich den Namen des Unternehmens deutlich mit wasserfestem Stift geschrieben habe. Mutter findet, ich sollte in ein professioneller aussehendes Schild investieren, und wahrscheinlich sollte ich das wirklich, denn üblicherweise