Büroprofi Skribo GmbH Fil. Joh.Haas

Suche

Rynestig WolfsmohnOverlay E-Book Reader

Rynestig Wolfsmohn

Margarethe Alb

E-Book (EPUB)
2019 Bookrix
CCVII Seiten
ISBN: 978-3-7396-8133-7

Rezension verfassen

€ 0,00

in den Warenkorb
  • EPUB sofort downloaden
    Downloads sind nur in Österreich möglich!
Kurztext / Annotation
'Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß.' So oder so ähnlich müssen die Autoren von diversen Sagen - oder Märchenbüchern gedacht haben, als sie einfach irgendwelche Halbwahrheiten abdruckten. Damit wird ab sofort aufgeräumt. Aber total. Aus diesem Grund entschloss sich eine der letzten Waldelfen die Erinnerungen an ihr langes Leben aufzuschreiben. Ihr habt bis jetzt geglaubt, weiße Frauen zu beobachten wäre lustig? Wölfe verspeisten nur so zum Spaß Menschen? Oder Zwerge sind kleine, goldgierige Stinker? Na gut, sind sie. Einige von ihnen jedenfalls. Als Kräuterfrau und Halbelfe war Margarethe ein turbulentes Leben garantiert. Wer kann denn außer ihr schon von sich behaupten, auf einem Werwolf geritten oder von einer Nymphe aufgeklärt worden zu sein. Worüber? Ich werde mich hüten, hier und jetzt alles zu verraten. .Bücher aus Margarethes Feder: Rynestig-Reihe: Teil 1 Wolfsmohn Teil 2 Veilchenherbst Teil 3 Eiseswärme Teil 4 Flittermond Teil 5 Fliederherz Teil 6 Hexenkraut Band 1-3, 4-5 und 6+Flammenhaupt sind auch als Sammelbände erhältlich Fortführung der Rynestig-Bücher, aber für sich lesbar: Fliederblütenregen; Fernweh + Der Dschinn im Spiegel (Teil 7a+7b) Coatlicue (Teil 8) Kristallklare Ewigkeit (Teil 9) Einzelbücher, aber mit bekannten Charakteren: Glitzertanne, ein Adventskalender Glitzerstaub, ein Weihnachtswunderbuch Margarethes Menagerie der Drachen, Kinderbuch Flammenhaupt, zwei KurzgruseleyenAnthologien: Weihnachtszauber Aetherseelen Arbeitsbericht des Bundesamtes für magische Wesen: Migration, Heimat und Herkunft

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1.

 

1510

 

"Hast du sie auch wirklich gesehen? Oder erzählst du nur wieder eine deiner geliebten Gruselgeschichten?"

Meine beste Freundin Anna nickte bedeutungsvoll und schüttelte fast gleichzeitig entrüstet mit ihrem braun gelockten Kopf. Das sah ziemlich lustig aus, weshalb sich alle hier im Kreis versammelten Mädchen auf die Lippen bissen, um nicht unkontrolliert loszukichern. Die Frage nach den Gruselgeschichten stand nicht umsonst im Raum. Anna war die geborene Geschichtenerzählerin und brachte uns nur zu gern dazu, dass wir uns im Stroh gruselnd eng aneinander kuschelten. Sie übertrieb es dabei regelmäßig soweit, dass wir anderen Mädchen danach nur mit Licht schliefen.

"Sie stand mitten im Tal, direkt unterhalb des Burgfelsens. Ganz nah am Wasser. Sie war wunderschön und, stellt euch vor, sie winkte mir sogar zu. Ich konnte meine Augen gar nicht von ihr abwenden und musste mich echt bemühen, bei den Ziegen zu bleiben."

"Wie sah sie denn ganz genau aus?"

Annas Stimme nahm einen geheimnisvollen Klang an.

"Die weiße Frau trug ein silberhell schimmerndes Kleid, ihr Angesicht war totenbleich und doch mit den edelsten Gesichtszügen, die ich jemals gesehen habe." Die anderen Mädchen rutschten noch enger um die Laterne, um welche wir alle saßen, zusammen. Die Kerze darin war fast heruntergebrannt. Das Stroh, in welchem wir es uns gemütlich gemacht hatten, raschelte und knisterte leise vor sich hin.

Die weiße Frau war doch nur eine Legende. Oder etwa nicht? So ganz konnte ich ihr aber doch noch nicht glauben und hob meine "Zweifelaugenbraue" an. Meine Freundin wurde nicht rot. Das geschah sonst immer, wenn Anna flunkerte. Auch wenn sie nicht so aussah, Anna flunkerte doch bestimmt. Sie liebte es ja nun einmal, uns einen Bären aufzubinden.

Einen riesengroßen, wie auf dem Jahrmarkt. Andererseits war sie ja wirklich gestern Nacht im Bärental, unterhalb des so genannten Haderholzes, unterwegs gewesen, nachdem die ganze Ziegenherde ihrer Eltern auf einen fröhlich meckernden Ausflug ausgerückt war. Stundenlang hatten wir alle nach den unternehmungslustigen Tieren gesucht und diese wieder zurück in deren heimische Ställe verfrachtet.

Aber die weiße Frau? Hatte Anna diese wirklich gesehen? Sie wollte uns doch bestimmt wieder einmal nur zum Fürchten bringen. Andererseits war meine beste Freundin eigentlich ein Mensch, der, außer wenn sie uns ärgern wollte, noch nie viel von den ganzen Sagen und Geschichten gehalten hatte. Sie glaubte nur, was sie sah. Wenn Anna also meinte, da war etwas, und wenn es eben die weiße Frau war, dann war es hoffentlich auch so.

Ganz sicher war ich mir dabei allerdings dann doch nicht. Auch wenn ihr Gesicht Bände sprach.

Also, dass sie eben nicht scherzte.

"Meinst du nicht, dass dir die Nebelschwaden vom Wasser her einen Streich gespielt haben?"

Annas Augen wurden ernst. "Grethe, wenn du dabei gewesen wärst, würdest du jetzt nicht so dumm fragen. Richtig kalt geworden ist mir bei ihrem Anblick, obwohl sie so schön aussah. Eine fürchterliche Gänsehaut habe ich bekommen, so als ob der Tod einen Windhauch vorbeigeschickt hätte."

Marie, unsere neue Magd, saß auch mitten in unserem verschworenen Kreis. Sie schüttelte langsam und bedächtig den Kopf. Ihre Haube verrutschte und ihr strohfarbenes Haar befreite sich aus seinem Gefängnis.

"Das ist aber eigenartig. Sie dürfte dort gar nicht gewesen sein. Angeblich erscheint sie doch nur vor der Höhle unter der Burg, am Jungfernbrunnen. Niemand hat sie je so weit unten im Tale gesehen." "Vielleicht war sie auf der Suche nach ihrem Liebsten und der stammt ja wohl von der ehemaligen Burg auf dem Haderholzstein, gleich gegenüber." Die uralte Sage kannte hier in den umliegenden Dörfern jeder. Von dem Liebespaar, dessen verfeindete Eltern vor über einhundert Jahren in den längst zerstörten gegenüberliegenden Burgen lebten u